TankTaler - was bringt mir eine Smart-Car-App?
Eine App, mit der Du beim Tanken Geld sparst? Und die nebenbei Dein Auto auch noch zum „smart car“ macht und mit Deinem Handy verbindet? Klingt irgendwie cool. Die App, die so etwas kann, heißt „TankTaler“. Wir haben sie uns etwas genauer angesehen und für Dich getestet.
Günstige Handytarife gesucht? Jetzt informierenWas steckt hinter „TankTaler“?
Das Münchner Start-Up "ThinxNet" hat die App entwickelt, die Dich fürs Autofahren mit Rabatten belohnen will – ähnlich Programmen wie „miles & more“ oder „payback“. Ein Hardware-Stecker, der mit GPS und SIM-Karte ausgestattet ist und im Fahrzeug angebracht wird, verbindet Dein Auto mit der „TankTaler“-App und dem Internet. Über die App kannst Du dann sämtliche Fahrzeugdaten wie Batteriespannung, zurückgelegte Kilometer, Tankfüllstand und die Position Deines Autos abrufen. Gleichzeitig sammelst Du „TankTaler“, sobald Du mit Deinem Auto fährst und tankst. Hast Du Deine ersten 20.000 Taler gesammelt, kannst Du sie gegen Gutscheine bei Amazon einlösen, ab 30.000 Talern gegen Tankgutscheine beispielsweise bei Aral, Jet, Shell oder Allguth. Im Gegenzug profitieren die „TankTaler“-Entwickler von Deinen Fahrzeug-Daten, die ihnen (selbstverständlich anonym) übermittelt werden. Damit wollen sie eine große Kunden-Community aufbauen, um einerseits für Dich als Nutzer Rabatte bei möglichst vielen Unternehmen auszuhandeln, und andererseits durch den Verkauf der Daten an Städte den Verkehrsfluss zu optimieren und beispielsweise auch Staus früher zu erkennen.
Die Technik
Wie genau funktioniert das nun mit App und Auto-Stecker? Verbunden wird alles durch die "OBD II-Schnittstelle". Eigentlich dient diese in Deinem Auto zur Fahrzeugdiagnose für Hersteller und Werkstatt, um Fehler, Abgaswerte etc. auszulesen – deshalb wird sie auch „Diagnoseport“ genannt. Indem der „TankTaler“-Stecker an dieser Schnittstelle angebracht wird, sammelt er sämtliche Daten Deines Autos. Mittels integrierter SIM-Karte werden sie dann in die App übertragen. Das ebenfalls im Stecker eingebaute GPS teilt den genauen Standort Deines Autos mit.
Keine Angst: Der Stecker ist TÜV-Süd-zertifiziert, in der EU für den Straßenverkehr zugelassen und hat keinen Einfluss auf Garantie und Versicherung Deines Fahrzeugs, da er nur Daten ausliest und keine verändert. Und: der Stecker hat einen kleinen Akku, so dass er nicht an der Batterie zehrt, wenn Dein Auto nicht läuft.
Die Vorbereitung
Bevor Du „TankTaler“ ausprobierst, solltest Du checken, ob Dein Auto eine OBD II-Schnittstelle hat – Benziner haben das serienmäßig ab Baujahr 2001, Dieselfahrzeuge ab Baujahr 2004. Passt das, kannst Du loslegen: Zuerst registrierst Du Dich auf der „TankTaler“-Website mit Deiner E-Mail-Adresse, dem Auto-Modell, in dem Du den Stecker anbringen willst und Deiner Lieferadresse. Das geht ganz einfach in drei Klicks. Jetzt wird geprüft, ob Deine Region schon freigeschaltet ist – aktuell kannst Du in München, Köln und Stuttgart plus jeweils 100 km Umkreis einen kostenlosen Stecker bestellen. Falls Deine Region momentan noch nicht mit dabei ist, Du aber unbedingt bei „TankTaler“ dabei sein willst, kannst Du Dir den Stecker entweder bei Amazon bestellen – allerdings kostet er die stattliche Summe von 99 Euro – oder Du holst ihn Dir für eine jährliche Gebühr von 29 Euro direkt auf der „TankTaler“-Website. Sobald Du Deinen Stecker per Post bekommen hast (in unserem Fall war er eine knappe Woche nach Registrierung da), lädst Du Dir die „TankTaler“-App im Apple App Store oder Google Play Store kostenlos herunter. Dann verbindest Du Stecker und App, indem Du in Deinem Telefon die Stecker-ID, die seitlich auf dem Stecker aufgedruckt ist, eingibst.
Jetzt kannst Du den Stecker im Auto installieren. Das funktioniert wirklich einfach, Du brauchst auch kein Werkzeug dazu. Die „OBD II-Schnittstelle“ befindet sich im Fußraum des Fahrers, Du findest sie leicht, wenn Du den Fußraum abtastest oder Dich neben dem Auto hinkniest. Wer Schwierigkeiten hat, dem wird auf der „TankTaler“-Seite mit einer gut gemachten Übersicht geholfen. Sobald der Stecker in der Schnittstelle steckt und der Motor läuft, kann es losgehen.
Der Test
Stecker installiert, App geladen, Auto verbunden – hat bei uns alles reibungslos geklappt. Zum Testzeitpunkt kann man zusätzlich zum Tanken auch beim Fahren Taler sammeln, pro zurückgelegtem Kilometer gibt es einen Cent. Nach der ersten Fahrt dauert es auch tatsächlich keine zwei Minuten und die ersten „TankTaler“ sind gesammelt – 14 Stück für 14 gefahrene Kilometer. Nach einer Woche, inklusive einem Tankstopp, bei dem es für jeden Liter 20 Taler gibt, zeigt die App 1.616 „TankTaler“ an. Um schnell an mehr Taler zu kommen und die 20.000 (und damit den ersten Gutschein) zu knacken, gibt es verschiedene, regelmäßig wechselnde Kampagnen: mal gibt es 200 Extra-Taler für jeden geworbenen Freund, mal wird beispielsweise eine Probefahrt mit dem Fiat 500 mit Talern belohnt. Auf der Startseite der App werden Dir Deine gesammelten Taler angezeigt, mit einem Klick kannst Du aus aktuellen Aktionen auswählen.
Ebenfalls auf der Startseite der App wird Dir der (übrigens wirklich bis auf einen Meter genaue) Standort Deines Autos angezeigt sowie der Füllstand Deines Tanks und Deine letzte Fahrt. Klickst Du auf den Tank-Button, kannst Du dort nach jedem Tank-Stopp Deine getankten Liter eintragen, Deine „TankTaler“ werden Dir nach wenigen Minuten gutgeschrieben.
Was kann die App sonst noch?
- Im „Follow Me“-Modus kannst Du Deinen aktuellen Standort über einen Link mit Deinen Freunden teilen – sie sehen, wo Du aktuell bist und können Deine Route verfolgen.
- Im „Inkognito“-Modus werden Deine Fahrten nicht aufgezeichnet und Du sammelst auch keine „TankTaler“.
- Du kannst weitere Autos in der App verbinden.
- Du kannst direkt aus der App Nachrichten, Fragen usw. an „TankTaler“ schreiben.
- Der Ladezustand Deiner Batterie wird angezeigt.
- Der aktuelle Kilometerstand wird angezeigt.
- Der Durchschnittsverbrauch je 100 Kilometer wird angezeigt.
- Du hast eine Übersicht über Deine täglich, wöchentlich, tagsüber und nachts gefahrenen Kilometer.
- Du bekommst eine Prognose, wieviele Kilometer Du im aktuellen Jahr wahrscheinlich fahren wirst.
- Alle Daten zu Deinen Fahrten kannst Du als csv-Datei exportieren, das erspart Dir ein extra Fahrtenbuch.
- Du kannst die „TankTaler“-App als Navi nutzen.
- Mit „Fast Lane“ kannst Du an ausgewählten Tankstellen bequem mit dem Handy bezahlen.
Hast Du 20.000 Taler gesammelt, bekommst Du Deinen ersten Gutschein. Das geht aber nicht automatisch, Du musst eine Mail an „TankTaler“ schreiben. Für 20.000 Taler wird Dir ein Amazon-Gutschein über 18 Euro per Mail zurückgeschickt (2000 Taler werden als Servicegebühr einbehalten), ab 30.000 Talern erhältst Du einen 25-Euro-Tankgutschein per Post.
Das Fazit
Zugegeben - es kostete uns kurzzeitig etwas Überwindung, das Testauto „anzuzapfen“. Denn man gibt dadurch zweifelsohne eine ganze Menge Daten preis. Der „TankTaler“-Hersteller ThinxNet bekommt permanent übermittelt, wo sich Dein Auto befindet, wie schnell Du fährst, wann Du wie viel tankst. Wer dem Internet in puncto Datenschutz misstraut, für den ist „TankTaler“ wohl eher nichts. Aber: ThinxNet versichert, dass alle Daten nur anonymisiert verarbeitet werden, außerdem gelten in Deutschland im internationalen Vergleich sehr strenge Gesetze, was den Datenschutz angeht.
Abgesehen von dieser kleinen „Hemmschwelle“ ist „TankTaler“ nicht bloß eine Technik-Spielerei. Wir finden, es ist ein wirklich interessantes Projekt, das Dir als Nutzer echte Vorteile bringen kann. Du hast Dein Auto und Dein Fahrverhalten immer im Blick, hast ein digitales Fahrtenbuch, kannst Deinen Standort jederzeit Deinen Freunden mitteilen und sammelst quasi ganz nebenbei und ohne Aufwand Taler, die sich bei Amazon oder an Tankstellen einlösen lassen. Auch die Option, an Tankstellen mit dem Handy zu bezahlen, klingt richtig gut: Du brauchst kein Bargeld und keine Karte, musst nicht mehr an der Kasse anstehen, sondern kannst einfach vom Auto aus den Tankbetrag auf Deinem Handy bestätigen.
Was uns nicht so gut gefallen hat: Sobald wir auf einer Fahrt getankt oder Rast gemacht haben, zerstückelte die App die Fahrt – für sie ist eine Fahrt beendet, wenn der Motor ausgeschaltet wird. Dadurch wird die Darstellung der Fahrten etwas unübersichtlich. Außerdem muss man jeden Tankstopp manuell eintragen – vergisst man das, werden auch keine Taler gutgeschrieben. Trotzdem glauben wir, dass das Konzept, mit seinen Autodaten Geld zu verdienen, echtes Potential hat - nicht zuletzt deshalb, weil die Macher von „TankTaler“ ständig an weiteren Features basteln. Vielleicht liefert die App ja demnächst Verkehrsmeldungen, Blitzerwarnungen oder sie wird zum Spritspartrainer, indem sie anzeigt, wie sehr man beispielsweise beim Fahren bremst oder beschleunigt. Möglich ist (fast) alles.
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